In einer Werkstatt baut eine Frau ein ganz besonderes Fahrrad, ein Flugfahrrad und sie erzählt dabei auch mit Originaltexten von Gustav Mesmer, dem Tüftler und Spinner, dem Sammler von wertlosem Krempel und dessen Traum vom Fliegen. „Ich will mit meinem Fahrrad fliegen von Dorf zu Dorf in Höhe der Bäume“.
Da werden Zollstock und Beißzange zu Flugobjekten, der Regenschirm tanzt, ist von kuriosen Flugradmodellen wie dem Doppelmaikäferflugfahrrad oder dem Drachenraumschiffflugfahrrad die Rede, Tagesichtfilm und Sprungfederschuh werden nach Gustav Mesmers Konstruktionszeichnungen angefertigt. Zu guter Letzt entsteht über das Stück hinweg ein Flugfahrrad, wird aus der Werkstatt geschoben und hebt ab – einen Lupfer zumindest.
Es ist ein Theaterstück, das vom Anderssein erzählt und von der Kraft der Phantasie als (Über-)Lebensmotor. Gustav ist nicht verbittert, obwohl er 40 Jahre in der Irrenanstalt eingesperrt war. Auch davon erzählt das Stück, von einem Menschen der weggesperrt wurde und den die Welt erst viele Jahrzehnte später in die Freiheit entlässt und als Künstler akzeptiert.Gustavs Geschichte ist auch ein Stück über das letzte Jahrhundert und ein Stück Heimatgeschichte.
Sie erzählt von einer Kindheit ohne Schulbildung, von zwei Weltkriegen vom strengen Leben im Kloster und natürlich von den vielen Jahren hinter Mauern und Gittern, in denen Gustav unablässig von der Freiheit träumt, vom Fliegen: „erfinde dir schnell ein Paar Flügel, frei sollen sie dich heben, du sollst durch die Lüfte schweben, ach, wär das dein Glück“ (Gustav Mesmer)
Beteiligte
- Es spielen: Sonka Müller
- Regie: Claus Overkamp (Theater Marabu Bonn)
- Bühne und Objekte: Adalbert Sedlmeier
Technisches
- Zielgruppe: ab 8 Jahre & Erwachsene
- Spieldauer: 60 min.
- Technisches: Breite 5,5 m, Tiefe 4 m, Lichthöhe mind. 3 m, Starkstrom 16 A oder 32 A erforderlich. Aufbau 3-3,5 h, Abbau 2 h.
- Premiere: Juli 2011