Die Werkstatt der Schmetterlinge

Ein poetisches Märchen zwischen Schauspiel, Musik und Malerei über die Lust am Erfinden nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Gioconda Belli und Wolf Erlbruch.

An einem grauen verregneten Tag stehen sich zwei Straßenkünstler die Beine in den Bauch. Niemand bleibt stehen, um einem Liedchen zu lauschen, niemand kauft ein Bild. Es ist öde und trostlos. Man müsste mal was ganz anderes machen, finden die beiden, und im Handumdrehen versinken sie in einer Geschichte…

Vor langer langer Zeit, als es viele Pflanzen und Tiere noch nicht gab; ja sie warteten alle noch darauf, erfunden zu werden. Dies war die Arbeit der Gestalter aller Dinge. Für sie gab es ein strenges Gesetz: sie hatten die Tiere für das Tierreich und die Pflanzen für das Pflanzenreich zu erschaffen. An diese Regel mussten sie sich halten.

Doch Fedora, eine der jungen Gestalterinnen kann es nicht lassen, ihre Fantasie schlägt immer wieder Purzelbäume, was man alles Tolles erfinden könnte, wenn es doch diese strengen Regeln nicht gäbe. Das macht der Urmutter Angst, und sie verbannt sie in die Werkstatt der Insekten. Was soll man da schon gestalten? Lauter so Kleinkrams, den keiner wahrnimmt, Ungeziefer? Und wo bleibt hier alle Schönheit?

Fedora jedoch träumt von einem Wesen, das fliegt wie ein Vogel und schön wie eine Blüte ist, und doch ist es ein Tier. Tagelang, wochenlang, sucht sie, zeichnet, verwirft, zerknüllt, bis…

Auszeichnung

Die Werkstatt der Schmetterlinge wurde für den Spielplatz Niedersachsen im März 2015 ausgewählt.

Pressestimmen

„Wenn die Phantasie Purzelbäume schlägt… Das Stück besticht nicht nur durch die beiden sich verausgabenden, humorvoll schillernden Darsteller sondern auch durch fantasievolle Requisiten. Eine ebenso poetische, wie witzige Dramaturgie, sowie das zauberhafte Spiel mit Licht und Schatten.“

„Wie lebendig sich Sonka Müller und Achim Braun in Malerin, Musikant, strenge Alte, Heuschrecke, oder verrückte Schmetterlinge vervielfältigen, bewies am Ende das Staunen der jungen Zuschauer. „Was, das waren nur zwei?“

… Das Spielprogramm der Theatergruppe schraubte die Erwartungen an das Stück mit der Beschreibung „ein poetisches Märchen zwischen Schauspiel, Musik und Malerei über die Lust am Erfinden und die Kraft der Fantasie“ hoch, und enttäuschte nicht. Für die Schauspielerin Sonka Müller und ihren Kollegen Achim Braun schien es ein Leichtes zu sein, zwei Rollen gleichzeitig zu spielen und durch das Spiel mit Licht und Schatten nebenbei für eindrucksvolle Effekte zu sorgen. Zusätzlich inszenierte Braun mit seiner Geige die Gefühlswelt von Fedora durch stets passende Tonmalerei…

… Diese Geschichte mit philosophischem Tiefgang ist witzig und ernst zugleich und auch für Erwachsene eine Freude. Das Bühnenbild bleibt zunächst spartanisch, die seltsame anmutende Kulisse erzeugt eine ernste Spannung, aber je mehr in der „Werkstatt der Gestalter aller Dinge“ gestaltet wird, desto bunter wird es. (…) Die Violinenmusik  unterstützt an zentralen Stellen mit melodischen Einwürfen,  ansonsten ist die Geschichte aber in sich so stark, dass sie keine Effekte benötigt. Sonka Müller baut in ihrer Inszenierung auf wenige Requisiten und überlässt vieles der Ausdrucksstärke des Schaupiels…

… Was vielleicht ein wenig schräg klingt, wurde auch so gespielt, mit vielen überraschenden Einfällen, Achim Brauns perfekt abgestimmter Geigenmusik und vor allem mit einer überbordenden Spielfreude der beiden Schauspieler. Die kleinen und großen Zuschauer gingen begeistert mit und nahmen die Botschaft auf: Erhalte dir deine Fantasie, bleibe bei deinen Träumen, lass sie dir von niemandem wegnehmen, der dir den „Mischmasch“ verbieten oder dich anders einschränken will…

Beteiligte

Es spielenSonka Müller, Achim Braun
MusikAchim Braun
ZeichnungSonka Müller
RegieSonka Müller

Technisches

Zielgruppeab 5 Jahre
Spieldauer55 min.
TechnischesSpielfläche: 5,5 m breit, mind. 4,5 m tief, 2,8 m hoch. Starkstromanschluß. Verdunklung erforderlich.
Aufbauzeit: 2,5 h, Abbauzeit: 1,5 h.